Kulturmanager, Literat & Satiriker


27. September 2025

Leo XVI. – der Augustiner

An den Mann aus Chicago, Robert Francis Kardinal Prevost, den Präfekten des Dikasteriums der Bischöfe, den Augustiner Monk hatte niemand gedacht. Als papabile geisterten andere Namen der Princeps Ecclesiae, den Fürsten der Kirche, durch die Welt der Medien. Es fielen die Namen der Kardinäle Pietro Parolin, Kardinalstaatsekretär unter Franziskus, Matteo Maria Zuppi, Erzbischof von Bologna, und Präsident der Italienischen Bischofskonferenz, ein mit allen Wassern gewaschener Prälat und Diplomat, der nach Moskau und Peking reiste, um den Krieg Putins gegen die Ukraine zu beenden, denn die Diplomatie des Sanctae Sedis, des Heiligen Stuhls, begann im Jahre 786 ab urbe condita, nach der Gründung Roms, dem Jahre 33 unserer Zeitrechnung, als im Innenhof des Palastes des Summus Sacerdos, des hohen Priesters der jüdischen Religion, sein Name war Kaiphas, eine Magd am Brunnen zu Petrus sagte: Ich kenne dich doch, du bist du auch einer von den Anhängern des Galiläers, und Petrus zum dritten Male den Mann, den er als Gott erkannte, verleugnete. Und noch einer wurde als möglicher Nachfolger des Jesuiten Jorge Mario Bergoglio genannt, der katholische Patriarch von Jerusalem – Pierbattista Pizzaballa, doch ob der ehemalige Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Kardinal Müller, der Stadt, die durch Fürstin Gloria von Thurn & Taxis bekannt wurde, eine Chance hatte, als Pius XIII. oder Benedikt XVII. in die Geschichte einzugehen, der Großinquisitor Benedikt XVI., ist eine Frage, die unbeantwortet bleiben wird.

Am Abend des 8. Mai des Jahrs 2025 aber traten weder Kardinal Parolin, noch die Eminenzen Zuppi und Pizzaballa auf die Loggia der Peterskirche um der Stadt Rom und dem Erdkreis, den Segen Urbi et Orbi zu spenden, der den Gläubigen den Ablass zeitlicher Sünden gewährt. Zeitliche Sünden werden nicht durch göttliche Rache geahndet, indem man nach dem Exitus mit dem Teufel Bekanntschaft schließt – nach dem Glauben der Kirche, sondern Sünden, die im Himmel über Rom als Bagatellen gewertet werden, denn um Katholiken die Hölle zu ersparen gibt es nicht nur Priester, nein, auch Exorzisten, und auch Teufelsaustreiber veranstalten Kongresse, um sich über die Hölle, und wie man die Qualen der Hölle nicht vermindert, denn das lässt der liebe Gott nicht zu, sondern verhindert, auszutauschen, vermutlich mit Gebeten, Zaubersprüchen und Weihwasser, denn was käme für einen Exorzisten noch in Frage? Welche Möglichkeiten gäbe es denn noch um Frauen, Jungfrauen und Nonnen zu entteufeln?

Der 15. Kongress der Priester-Exorzisten, es sind ausschließlich Priester und Mönche, fand im September nicht im Vatikan, sondern in der Nähe Roms statt, denn vermutlich hätten die Römer und Touristen fluchtartig die Straßen und Plätze der Città eterna verlassen, angesichts der Exorzisten, der Teufelsaustreiber in den schwarzen Soutanen, und das wollte man, so die Annahme, vermeiden, was nachvollziehbar.

Leo XVI. nahm persönlich nicht an dem Meeting der Satan-Experten teil, sondern sandte eine Grußbotschaft an die Verfolger des Teufels, in welchen er sie ermunterte in ihrem Kampf um die Seelen nicht nachzulassen, und gab ihnen seinen Segen, wie dies auch schon seine Vorgänger, Franziskus, Benedikt XVI. und Johannes Paul II. taten. Letzterer, nämlich Johannes Paul II., ernannte Pater Gabriele Amorth Anno Domini 1986 zum Chefexorzisten der Diözese Rom, denn wie hatte Johannes Paul II. die Welt wissen lassen: „Wer nicht an den Teufel glaubt, der glaubt auch nicht an das Evangelium. Qui diabolum non credit, evangelium non credit.“

Gabriele Amorth der General der Exorzisten, unterhielt sich, wie er bekannte, täglich mit Satan, dem General aller Teufel, ihre Zahl ist unbekannt, in Latein, während Meister Satan die lingua italiana bevorzugte. Man staunt, dass Satan des Lateinischen nicht mächtig sein soll, der Sprache der Kirche, jedenfalls nicht in den Diskussionen, mit dem Teufelexperten der Päpste, Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus number one. Auch bekannte der Exorzist der Diözese Rom, dass er mehr als 80.000 Frauen, Jungfrauen und Nonnen entteufelt habe. Wer spricht da nicht das Pater noster, und sagt laus Iesu Christo, gelobt sei Jesus Christus?

Und wer hat Pater Amorth bei seinen Teufelsaustreibungen aus Frauen, Jungfrauen und Nonnen nachhaltig unterstützt, wie der Exorzist bekannte? Es war Benedikt XVI., der ihm „wirkungsvolle Gebete zur Teufelsaustreibung“ geschenkt habe, sodass der oder die Teufel mit grässlichen Flüchen die Frauen, die letzten Jungfrauen von Rom, und Nonnen aller Orden, verlassen hätten.

Und was lehrt uns das? Teufel bevorzugen ausschließlich Frauen, die zu Besessenen machen und darum können Frauen vermutlich auch keine Priesterinnen, nicht einmal Diakoninnen der sola vera Ecclesia, der einzig wahren Kirche werden, wie Papst Leo XIV. verkündete, denn er ist Augustiner-monachus, und es war der „größte Kirchenlehrer aller Zeiten“, der Heilige Augustinus, der an sich die Frage stellte, ob Frauen una Anima, eine Seele hätten, und dieser Heilige, questo Santo, kam zu dem Ergebnis, das Frauen nur eine Vagina, ein organum voluptatis, ein Lustorgan, doch keine Anima, eine Seele hätten.

Ist das Grund, warum Leo, der Verkünder der frohen Botschaft, bei dem Gedanken an Priesterinnen und Diakoninnen seiner Kirche, Maria, die Gottesmutter anfleht, sie mögen ihn von diesem Albtraum, nämlich Frau zu ordinieren, zu erlösen? Dabei hat noch keine andere christliche Kirche, die nicht nur Priesterinnen, nein auch Bischöfe ordinierte und ordiniert, verkündet, dass sich Gott aus dem Himmel, den bisher weder das stärkste Radio-Teleskop noch ein Satellit von Elon Musk entdeckte, mit einer Fluchbotschaft gemeldet habe, weil Bischöfinnen, Priesterinnen und Pastorinnen der Kirchen der Reformation fröhlich den Glauben an ihn gepredigt hätten.

Doch nicht nur Leo XVI. will keine Frauen in liturgischen Gewändern und einer Mitra auf dem Kopfe sehen, auch Kyrill I., der Freund Putins und dessen Kampfgenosse, lehnt es in nomine Patris, et Filii, et Spiritus Sancti ab, Frauen den Zugang zu den Weiheämtern seiner Kirche zu erlauben. Und wie Kyrill I. keinen Gedanken an ein demokratisches Russland verschwendet, und Gott täglich von Sex bis Sieben in der Frühe bittet, die Ukraine seinem Jurisdiktionsprimat zu unterwerfen, kann sich auch Leo XIV. nicht mit demokratischen Spielregeln in seiner Kirche anfreunden, denn er propagiert die Einheit aller Kirchen unter den Willen und die Macht der Pontificum Romanorum, der Römischen Päpste, doch es war ein Augustiner-Mönch, der die Allmacht der Päpste über die Völker Europas, und dessen Könige und Fürsten zu hinterfragen wagte – Martin Luther, welcher der Nachwelt auch diese Worte hinterließ: „Unter dem Papsttum sind wir allen Irrlehren ausgesetzt gewesen.“

Der pius sacerdos et monachus aus Chicago, the pious priest and monk, gab sich den Namen Leo, und er ist der vierzehnte Papst von Rom, der sich am 8. Mai 2025 den Namen Leo gab. Doch wer von den Leo-Päpsten ist sein Vorbild? Vermutlich Leo XIII., der für sich und alle seine Nachfolger, nicht nur wieder die absolute Herrschaft über Rom einforderte, nein, auch über die Grenzen des Kirchenstaates des Jahres 1870 hinaus, über ganz Italien, Europa e il mondo, die ganze Welt, und das, ganz bescheiden, modesto, im Namen Jesu Christi, der im Jahre 325 auf dem Konzil von Nicäa durch Kaiser Konstantin I., den ersten christlichen Kaiser, und solus rector, Alleinherrscher über das Ost – und Weströmische Reich, den faber lignarius et praedicator itinerans, den Zimmermann und Wanderprediger, Jesus von Nazareth, zum Deus, zum Gott erklärte.

Die Schweizer Garde Leo XIV. besteht zwar nur, doch aus 135 bärenstarken Männern aus den katholischen Kantonen der Schweiz, zu wenige, um Italia, selbst nicht mit Gottes Hilfe, zu erobern. Doch wer käme in Frage, um Italien vor dem Islam oder dem Atheismus und Humanismus zu retten? Giorgia Meloni, la dominatrice più forte che Italia abbia mai avuto nella sua storia, die stärkste Domina, die Italien in seiner Geschichte bisher hatte, denn dieser Frau ist alles zuzutrauen, auch dass sie Italien zum Idealstaat des Klerikal-Faschismus erhebt. Doch welchen Preis müsste der Augustinermönch, il monaco agostiniano, the Augustinian monk, Papst Leo XIV. zahlen? La bella Giorgia würde vermutlich diese Forderungen, queste richieste, stellen. Erstens die Hälfte der 225 Diözesen von Italia bella muss mit Frauen besetzt werden, wie auch die Kardinäle je zur Hälfte Frauen sein müssten. Und warum? Perché le donne sono persone migliori, weil Frauen die besseren Menschen sind. Der Zölibat müsste abgeschafft, und das Finanz -, Innen -, Verteidigungsministerium, wie die Kongregation der Heiligen Römischen und universalen Inquisition mit Erzbischöfinnen besetzt werden, zum Beispiel das Innenministerium mit der Enkelin des Duce, Alessandra Mussolini, der im Jahre 1929 die Ecclesia Cattolica zur Staatskirche Italiens erklärte, und auch Libyen, Äthiopien, Ägypten wieder zu katholischen Ländern erheben wollte, und was noch, e cos’altro? Giorgia Meloni würde die Forderung stellen, neben Leo dem Löwen, als Papessa, als Päpstin Gott und der Welt zu dienen, Deo et mundo servire. Papst und Päpstin, Papa e Papessa, Pope and Popess, doch was würde Gott dazu sagen, but what would God say? Nothing, nichts, der Himmel würde schweigen. Il cielo sarebbe silenzioso, the sky would be silent, caelum taceret. Und wo würde Papessa Giorgia I. wohnen? Nicht im Vatikan, nein im ehemaligen Sommerpalast der Päpste, dem heutigen Sitz der Staatspräsidenten, dem Palazzo del Quirinale, denn was bei Deutschlands AfD, der SPD, den Grünen und Linken möglich ist, die Doppelspitze, warum sollte sie in der katholischen Kirche unmöglich sein? Leo und Giorgia, beziehungsweise Georgia und Leo, als Traumpaar des Glaubens, ut par fidei somniorum, as a dream couple of faith, welch ein Frühling für die Kirche, und niemand würde sich mehr für Donald Trump und Wladimir Putin interessieren.

Obiter, übrigens, nach dem I. Vatikanischen Konzil von 1869/1870, auf welchem die Unfehlbarkeit der Päpste in Glaubensfragen und ihr Jurisdiktionsprimat über die Gesamtkirche von den Konzilsvätern beschlossen wurde, spaltete sich die Kirche der Päpste in Katholiken und Altkatholiken, die seitdem der Utrechter Union angehören, in der es Priesterinnen gibt, und die Priester und Bischöfe sind verheiratet, wie die Priesterinnen und Priester der Kirchen der Reformation. Und wer ist Maria Christine Luise Kubin? Sie ist die erste Bischöfin der Altkatholischen Kirche von Österreich.

Die Frauen der Katholischen Kirche müssen also noch warten, bis ein Mann zum Papst gewählt wird, der nicht, wie der Augustiner aus Chicago, sich vor Frauen als Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen fürchtet, wie der Teufel vor dem Weihwasser. Dabei wäre doch eine Maria Geilenkirchen als Kardinalerzbischöfin in der Nachfolge des amtierenden Kirchenfürsten von Köln, Rainer-Maria Woelki, eine Personalie mit der die Kirche von Rom punkten könnte. Und wer denkt bei diesem Thema nicht an Fürstin Mariä Gloria von Thurn & Taxis als Fürstbischöfin von Regensburg? Wer bitte nicht? Mariä Gloria von Thurn & Taxis würde der Kirche Deutschlands gut tun, besser jedenfalls als Rainer Maria Kardinal Woelki.

Leo XIV., der 267. Pontifex, will vermutlich seine Kirche vor Bischöfinnen wie Mariä Gloria von Thurn & Taxis schützen, doch was ist mit Georg Bätzig, dem Bischof von Limburg an der Lahn, der hin und wieder selbst denkt und nicht in Rom denken lässt, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, deren Mitglieder nicht nur in Fulda, sondern auch im Kloster Himmelspforten in Würzburg, einem Kloster der Karmelitinnen, alljährlich zusammenkommen, um zu beraten, wie ihre Kirche ohne Frauen als Priesterinnen überleben soll. Übrigens: Äbtissinnen gab es bereits vor Hildegard von Bingen, die Benedikt XVI. am 7. Oktober 2012 zur Doctor Ecclesiae universalis erhob, nämlich seit dem 3. Jahrhundert im katholischen Ägypten, wo das Mönchstum entstand, und im siebten Jahrhundert durch die Kämpfer des Propheten Mohammed zum Islamischen Gottesstaat wurde, und diese Gefahr besteht auch für Europa, nämlich das seine Staaten dem Islam zum Opfer fallen – durch Phallus und Vagina, denn das sind die nachhaltigsten Waffen im Kampf der Religionen. Und was ist eine schwere Sünde im Islam? Das Weglaufen im Kampf.

Hildegard von Bingen, geboren im Jahre des Herrn 1098, die Werke zur Religion, Medizin, Musik, Ethik und Kosmologie hinterließ, starb am 17. September 1178 im Kloster Rupertsberg bei Bingen, das sie gegründet, und das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Doch von Hildegard von Bingen zurück zu Giorgia Meloni. Bitte, man stelle sich vor, Giorgia I. und Leo XIV. würden gemeinsam an Weihnachten und Ostern in San Pietro einziehen, die Hälfte der Priester und Bischöfe wären Frauen, und Giorgia und Leo würden gemeinsam auf die Loggia treten und Rom und dem Erdkreis ihren Segen Urbi et Orbi spenden. Und was würde der Gott in drei Personen, der Vater, als Jahwe, als Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs allgemein bekannt, der Moses die Zehn Gebote diktierte, sein Sohn Jesus, eines Wesens mit dem Vater, und der Heilige Geist dazu sagen? Tacerent, sie würden schweigen, wie sie seit Jahrhunderten, nachdem sie nach der Menschen Ebenbild geschaffen wurden, sich in Schweigen hüllen.



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