Kulturmanager, Literat & Satiriker


Dialoge mit Luca

Luca

Luca, unser wunderbarer Freund und Lebensgefährte, hat uns für immer verlassen, und das Haus ist ohne ihn leer geworden, dessen Leben vom 22. Oktober 2012 bis zum 23. Mai 2025 dauerte, und jeder Tag, den wir mit Luca, unserem Tibetapso verleben durften, war ein glücklicher Tag. Aber das Leben ist endlich, sed vita finata est, und wir können, weder Mensch noch Hund, dem Tode entrinnen, und der Tierarzt, der unseren Luca einschläferte, wir haben ihn bis zu seinen letzten Sekunden streichelnd und in tiefem Schmerz, nel dolore profondo, begleitet, sagte: Luca ist gestorben, Luca mortuus est.

Doch unser Luca wird an jedem Tag unseres weiteren Lebens bei uns sein, auch wenn er uns nicht mehr an der Haustür schwanzwedelnd erwarten wird, denn der Krebs war stärker als unser geliebter Luca, unser Hundeschatz, der jeden Tag zu einem glücklichen Tag, ad un giorno felice, für uns machte.

Jesus Sirach, der im 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in Jerusalem lebte, hinterließ auch diesen Satz, den Johannes Brahms in seinen „Vier Ernsten Gesängen“ vertonte: Denn es gehet dem Menschen, wie dem Tier, wie dies stirbt, sicut hic moritur, so stirbt er auch, ita et ille moritur, und der Mensch hat nichts mehr als das Tier.

Und ich denke am 23. Tag im Wonnemonat Mai, an dem unser Luca uns für immer, in aeternum, verließ; an Sätze wie diese, und wir, Inge und ich, können unsere Tränen nicht zurückhalten: Ein Hund ist das einzige Wesen auf Erden, das dich mehr liebt, als sich selbst. – Hunde haben nur ein paar Jahre unseres Lebens, aber sie besetzen den größten Platz in unseren Herzen. Und Friedrich der Große, der König von Preußen, hat uns diese Worte hinterlassen: Je mehr ich die Menschen kenne, plus je connais les gens, desto mehr liebe ich die Hunde, plus j’aime les chiens.

Jeder Tag, den wir, Inge und ich, mit Luca ver – und erlebten, war ein glücklicher Tag in unserem Leben, dies felix in vita nostra erat, und der 23. Mai des Jahres 2025 war und ist einer der schmerzvollsten unseres Lebens, dolorosissimum vitae nostrae, denn mit Luca gab es in unserem Leben keine einsamen Momente, er brachte Freude in unser Leben und ließ Sorgen verschwinden, und jeder Tag mit Luca war ein Tag voller Liebe und Glück, dies erat plenus amoris et laetitiae.

Ich schrieb in den Jahren 2020 bis 2022 sechs Dialoge mit Luca, und habe nach seinem Tode wieder mit den Dialogen begonnen Von Dialog XXIV. bis zu Dialog VII. werde ich das Leben mit ihm festzuhalten, denn Hunde sind weise, sie verstehen mehr, als wir Menschen uns vorstellen können. Sie sind kluge Beobachter, sie sind unendlich weise, sie sind Philosophen, und Luca war ein Philosoph, den ich bis in die letzten Minuten seines Lebens in meinem Armen hielt, wie auch unseren Tibetapso Bastian, den wir am 22. Oktober 2012 verloren, es war der Tag, an dem Luca in Nieste im Tal der Nieste am Westhang des Kaufunger Walds, unweit von Kassel, das Licht der Welt, la luce del mondo erblickte, und der uns für sein Leben als seine Beschützer, als die Menschen mit den er sein Leben leben wollte, voleva vivere la sua vita, auserwählte. Es war Liebe auf den ersten Blick, zwischen ihm und uns, bis zu seinem Tode und über seinen Tod hinaus, und Luca wird leben, solange wir, Inge und ich leben, und vielleicht mit meinen Dialogen über unseren Tod hinaus - ultra mortem nostram.

 

XXIV. Dialog mit Luca

„Muss ich mich vor dem Tod fürchten, Hubertus – mein Papi?“

„In Griechenland lebte vor langer Zeit, von 342 bis 270 vor Christus, der Philosoph Epikur von Samos, der neben vielen klugen Worten auch diese uns Nachgeborenen hinterließ, mein Luca-Schatz: Das schauerlichste Übel, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr. Denn im Leben gibt es für den nichts schreckliches, der in echter Weise begriffen hat, dass es im Nichtleben nichts Schreckliches gibt – mein Luca, mein Liebling.“ Wenn man diese Worte verinnerlicht, muss man sich vor dem Tode nicht mehr fürchten, ob Herrchen oder Hund, du, mein Luca oder ich Hubertus, der ich täglich mit dir auf dem Otto Schokoll-Höhenweg an der Elbe spazieren gehen, und wir Ebbe und Flut, die Macht der Natur erleben und ihre unbegreiflichen Gesetze durch die Zeiten erleben.

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XXIII. Dialog mit Luca

„Was ist ein Papst, Papi Hubertus?“

„Ein Papst ist der höchste Priester, der summus sacerdos der katholischen Kirche, die weltweit mehr als 1,4 Milliarden Mitglieder hat, die durch die Taufe zu Mitgliedern dieser Kirche wurden und werden, mein Luca, und die glauben, dass sie nach dem Tode in den Himmel kommen.“

„Und was ist der Himmel?“

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XXII. Dialog mit Luca

„Ich höre immer am Frühstückstisch die Namen Trump, Putin, Scholz und Merz, sind das Priester?“

„Es sind Politiker, mein Luca.“

„Und was sind Politiker, mein Papi-Hubertus.“

„Es sind Frauen und Männer, mein Luca-Schatz, die durch ihre Denken und Handeln Probleme in einem Dorf, einer Stadt oder einem Land innerhalb der Gesellschaft zu lösen versuchen. Sie sind meistens in einer Partei, oft sind sie auch das Problem selbst, in dem sie sich gegenseitig in den Parlamenten des Nichtstuns oder falscher Taten beschuldigen. Sie erhöhen zum Beispiel die Hundesteuer, einfach so, und wenn man die Erhöhung nicht akzeptiert, zum Beispiel eine alte Witwe, die eine kleine Rente hat, und ihr Ein und Alles ist ihr Hund, dann kommt ein Gerichtsvollzieher und nimmt ihr ihren Hundeschatz weg. Der kommt dann in ein Tierheim, und wartet sehnsüchtig auf ein neues Frauchen oder Herrchen.“

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VI. Dialog mit Luca

„Haben die Experten nicht gesagt, dass die nächsten tausend Jahre in Hamburg kein Schnee mehr fällt, und es Eis nur noch in der Gelateria italiana und nicht auf der la strada, auf unserem täglichen Weg zur Elbe gibt, wo wir immer wieder Rosa und Elli treffen, und die freundlichen Herren Schwarzer und Feldkamp, mit denen du über Gott, die Welt, den Antisemitismus, Katholizismus, Protestantismus, wie die politische Oberschicht der Grünen, Gelben, Roten und Schwarzen und Olaf Scholz diskutierst? Habe ich eine Farbe vergessen, Papi?“ ...

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V. Dialog mit Luca

„Warum tragen die Menschen plötzlich alle Masken, Hubertus? Ob ich mit dir an der Elbe spazieren gehe, oder im Wald, immer sehe ich Menschen mit Masken, und wenn ich mit dir oder Inge zum Einkaufen fahre, sehe ich keinen Menschen ohne Maske. Muss ich Angst haben, Hubertus? Und wenn ja, wovor muss ich mich fürchten?“ ...

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IV. Dialog mit Luca

„Ich hörte während des Frühstücks, während deines Dialogs mit Inge aus deinem Munde immer wieder das Wort Antisemitismus, und dass sich der Antisemitismus nicht ausrotten lasse. Muss ich auch unter dem Antisemitismus leiden, Hubertus?“

„Wären Inge und ich Juden und lebten in Berlin, zum Beispiel in einem mehrheitlich islamischen Viertel, denn Berlin ist eine multikulturelle Stadt, ...

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III. Dialog mit Luca

„Ich höre oft aus deinem Munde den Namen Angela Merkel, ist Frau Merkel eine bedeutende Frau, Hubertus?“
„Sehr bedeutend, Sie ist die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und regiert schon viele Jahre, manchmal mit glücklicher und manchmal mit weniger glücklicher Hand, wie ihre Kritiker sagen. Und Angela Merkel ist auch deine Kanzlerin, denn der Staat verlangt für dich eine Steuer.“

„Ich zahle Steuern, und warum?“ ...

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II. Dialog mit Luca

„Hubertus, bist du ein Philosoph und wenn ja, was ist ein Philosoph?“

„Eine Philosophin oder ein Philosoph ist eine Frau, beziehungsweise ein Mann, die oder der über den Sinn des Lebens nachdenkt, und ich denke, auch du, mein Luca, denkst über den Sinn des Lebens nach, wie ich vermute, denn wenn ich dich betrachte, habe ich immer das Gefühl, dass du über die Welt, das Hier und Heute reflektierst und dich wunderst, wie verrückt die Menschen sind oder irre ich mich?“

„Reflektieren? Ich höre das Wort aus deinem Munde nicht so oft, was bedeutet es?“ ...

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I. Dialog mit Luca

Ich bin Luca, doch ich wurde auf den Namen Sriyani Mi-kha getauft, aber nicht in einem der Hochtäler Tibets, sondern in Nieste. Sie fragen, wo Nieste liegt? Eine gute Frage, aber ich hörte, ich konnte noch nicht die Augen öffnen und kuschelte mich an meine Mami, sie heißt Sriyani Hjam-ma, wie auch meine Geschwister, dass die Stadt Kassel in der Nähe von Nieste liege.

Meine Mami ist eine schöne Hündin, denn sie gewann mehrere Schönheitswettbewerbe. Sie wollen wissen welche? ...

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